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Kunststoff PP - Polypropylen

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Polypropylen (PP) ist ein Massenkunststoff, der erstmals im Jahre 1954 in den Farbwerken Höchst synthetisiert und im Jahre 1957 von Giulio Natta vom Politecnico di Milano patentiert wurde. Inzwischen zählt PP zu den bedeutsamsten Kunststoffen weltweit. Die Produktion von mehr als einem Drittel aller synthetischen Fasern erfolgt heute auf PP-Basis.

Eigenschaften von Polypropylen

PP ist ein Thermoplast. Je nach Herstellungsweise liegt sein Schmelzpunkt zwischen 127 °C und 165 °C. Bis dicht an den jeweils spezifischen Schmelzpunkt verfügt das Material über hervorragende mechanische Eigenschaften. Beispielsweise ist PP bis über 100 °C formbeständig. Es neigt nicht zu Spannungskorrosion. Polypropylen besitzt eine hervorragende Zugfestigkeit, Temperaturbeständigkeit, Oberflächenhärte, Langzeitbeanspruchung sowie ein gutes elastisches Rückstellvermögen. Zudem ist das Material gegen zahlreiche Lösungsmittel und Chemikalien resistent. Allerdings wird PP bei niedrigen Temperaturen vergleichsweise schnell spröde.

  • Die Dichte von PP liegt zwischen 0,895 g/cm³ und 0,92 g/cm³.
  • Der E-Modul von PP liegt zwischen 1300 N/mm² und 1800 N/mm².

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Unter den Polyolefinpolymeren ist PP das härteste Material, welches sich auch bei Temperaturen oberhalb 100 °C durch hohe Reibfestigkeit und Hitzebeständigkeit auszeichnet. Zudem isoliert es gut und ist beständig gegen Umwelteinflüsse. Um Alterung durch UV-Licht zu vermeiden, wird dem Grundstoff ein bestimmter Anteil Graphit zugesetzt. Für Einsatzwecke, bei denen Transparenz gefordert ist, treten an die Stelle von Graphit spezielle Stabilisatoren. Aufgrund seiner chemischen Struktur lässt sich PP schlecht kleben oder lackieren.

Chemische Struktur von PP
Chemische Struktur von PP

Verwendung von Polypropylen

In der Industrie findet PP beispielsweise für Spritzgussteile, Thermoformteile und Halbzeuge, wie Platten, Folien oder Rohre Verwendung. Aufgrund seiner Eigenschaften, allen voran seiner hohen Steifigkeit und Härte, eignet sich Polypropylen hervorragend zur Herstellung von Haushaltsgeräten, Gesundheitsartikeln, Spielzeugen, Sportartikeln, medizinischen Gerätschaften und Lebensmittelverpackungen. Auch viele landwirtschaftliche Geräte, Möbel und chemische Apparate bestehen heute aus PP.

Darüber hinaus gewinnt Polypropylen bei der Herstellung von Fasern und Garnen zunehmend an Bedeutung. So besteht heute der Großteil aller synthetischen Teppiche sowie feuchtigkeitsregulierende Sport- und Funktionsbekleidung aus Polypropylenfasern. Zudem finden PP-Fasern in der Filterherstellung, als Kälteschutzgewebe, in der Elektroisolation oder als Beschichtungsträger Verwendung.

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2009 Maschinenbau-Wissen.de
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