Elektropneumatik - Grundlagen der Elektropneumatik
Der Begriff Elektropneumatik wird immer dann verwendet, wenn die Pneumatik, welche Vorrichtungen, Maschinen oder Anlagen antreibt, elektrisch gesteuert wird. Beispielsweise über elektrisch betriebene Ventile. Anders ausgedrückt: Die Steuerung des Arbeitsmediums Druckluft erfolgt mittels elektrischer Signale.
Vorteile der Elektropneumatik:
- Pneumatik und Elektronik bilden eine zentrale Einheit, die sich effektiv steuern und überwachen lässt.
- Bewegungsabläufe und Taktzeiten lassen sich schnell beeinflussen bzw. verändern.
- Die Installation einer komplexen elektropneumatischen Anlage ist vergleichsweise einfach.
- unkomplizierte Abfragemöglichkeiten (z. B. Reedkontakte)
- Signallaufzeiten lassen sich durch geeignete Software minimieren.
- Mittels speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) lassen sich sehr komplexe Abläufe der Automatisierungstechnik darstellen.
- Baugruppen und Anlagen sind vergleichsweise unempfindlich gegenüber Störungen.
Nachteile der Elektropneumatik:
- Hoher Aufwand bezüglich Explosionsschutz.
- Für kleine, einfachere Vorrichtungen sind elektropneumatische Steuerungen eher ungeeignet, weil hier der Aufwand in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Ergebnis steht.
Infolge der Verwendung elektronischer Schaltungen erlaubt die Elektropneumatik im Vergleich zur reinen pneumatischen Steuerung wesentlich komplexere Funktionen, wobei die Aktoren (zumeist Pneumatikzylinder) sehr kostengünstig sind.
Elektropneumatische Steuerungstechnik
Die pneumatischen Aktoren, welche die Maschinen oder Anlagen steuern, erhalten Ihre Auslöseimpulse über elektrische Steuerelemente. Dabei werden grundsätzlich drei Kontaktarten unterschieden: Öffner, Schließer und Wechsler. Wird der Öffner betätigt, öffnet sich ein Kontakt, beim Betätigen des Schließers schließt sich der Kontakt. Wird der Wechsler betätigt, öffnet sich ein Kontakt, während sich ein anderer zur gleichen Zeit schließt.
Die wichtigsten Kontaktbetätigungsarten:
- Betätigung von Taster oder Schalter durch Muskelkraft
- mechanische Grenztaster-Betätigung
- elektrische Betätigung von Schütz und Relais
- pneumatische Betätigung von PE-Wandler und Druckschalter
- Betätigung durch Permanentmagnet bei Näherungsschaltern mit eingebautem Reedkontakt
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)
Unter SPS, englisch auch PLC (Programmable Logic Controller), versteht man ein Gerät, das auf rein digitaler Basis programmiert wird und Maschinen oder Anlagen regelt und/oder steuert. Im einfachsten Anwendungsfall der Elektropneumatik besitzt eine SPS Eingänge, Ausgänge, das firmeneigene Betriebssystem sowie eine elektronische Schnittstelle, über die sich das Anwenderprogramm laden lässt. Im Anwenderprogramm ist genau festgelegt, auf welche Art und Weise die Ausgänge in Bezug auf die Eingänge geschaltet werden.