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Der Begriff Pneumatik bezeichnet die Anwendung von Druckluft. Druckluft wird in verschiedenen Bereichen angewendet:

  • als Energieträger
  • als gereinigtes und aufbereitetes Atemgas
  • zur Reinigung
  • zum Lackieren und Malen
  • für Kühlungsprozesse
  • zur Erzeugung von Stickstoffen

Energieträger

Druckluft wird oft als Energiemedium eingesetzt, z. B. zum Antrieb von Zylindern, Turbinen oder auch Rohrpost. Beim Entspannen der Luft entsteht eine Umwandlung der Energie. Es entsteht eine Drehbewegung oder eine Linearbewegung. Als Schmierstoff dient dabei Öl, infolgedessen kann die Druckluft auch Öl enthalten.

Beispiele für die Anwendung von Druckluft als Energieträger sind

  • Druckluftauto,
  • Druckluftspeicherkraftwerk,
  • Druckluftwaffe,
  • Anwendung in der Lackierung oder bei Bauarbeiten,
  • Druckluftbremse,
  • Drucklufthammer.

In Bereichen mit Explosionsgefahr wurde die Druckluft lange Zeit eingesetzt, und zwar diente sie einerseits zur Signalisierung (Einheitssignal 0,2-1 bar) und andererseits für die Bestätigung von Stellorganen (ca. 6 bar). Mittlerweile greift man auf die flexibleren und preiswerteren elektronischen Lösungen zurück (eigensichere Stromkreise).

Atemgas

Für den Einsatz als Atemgas wird die Luft sorgfältig gereinigt und aufbereitet. Sie enthält fast keine Luftfeuchtigkeit. Diese Druckluft wird

  • entweder direkt in einem stationären Druckluftnetz verteilt, wie zum Beispiel in Krankenhäusern
  • oder sie wird in Druckluftflaschen gespeichert, meist aus Gründen des Platzsparens. Die Speicherung geschieht mithilfe von Atemschutzkompressoren. Wenn die Druckluft dann benötigt wird, etwa zur Atmung mit Atemschutzgeräten oder beim Gerätetauchen, kommen spezielle Druckminderventile zum Einsatz.

Beim Einsatz in Krankenhäusern, beispielsweise bei einem Patienten, der intubiert wird, muss der Atemluft zusätzlich wieder Luftfeuchtigkeit zugeführt werden, sonst besteht die Gefahr, dass die Lunge austrocknet. Wenn spezielle Atemgase eingesetzt werden, darf nur Druckluft zugesetzt werden, die ölfrei ist. Das bezieht sich beispielsweise auf das Tauchen mit Nitrox.

Reinigung

Wenn die Luft mithilfe einer speziellen Düse entspannt wird, entsteht schnell und stark strömende Luft. Mit diesem Luftstrom lassen sich Flüssigkeiten oder kleinere und größere Partikel wegblasen.

Lackieren und Malen

Ähnlich wie beim Reinigen wird auch beim Lackieren und Malen mit Druckluft der Luftstrom über eine Düse ins Freie entstpannt. Farbe oder Lack wird dadurch angesaugt, zerstäubt und auf den Grund aufgetragen. Neben dem Lackieren ist auch das Malen mit Airbrush ein häufiger Anwendungsfall von Druckluft.

Kühlung

Druckluft lässt sich zur Kühlung einsetzen. Das Verfahren wird in unterschiedlichen technischen Prozessen angewandt.

Stickstofferzeugung

Mithilfe von Druckluft lässt sich Stickstoff von einem hohen Reinheitsgrad von bis zu 99 % gewinnen. In speziellen Stickstoffgeneratoren läuft ein Absorptionsverfahren ab. Stickstoff wird dabei von der restlichen Luft getrennt. Dieses Verfahren findet beispielsweise in der Lebensmittelindustrie Anwendung und wird mittlerweile immer häufiger eingesetzt.