Die überwiegende Anzahl von Aluminium-Gusslegierungen lassen sich nach erfolgtem Abguss durch eine gezielte Wärmebehandlung hinsichtlich ihrer mechanischen Eigenschaften noch verändern. Das gilt grundsätzlich für alle Sand- und Kokillengusslegierungen. Aber auch bei einigen Aluminium-Druckgusslegierungen, insbesondere den duktilen Legieren, kann eine Wärmebehandlung in Hinblick auf das gewünschte Eigenschaftsprofil des fertigen Werkstücks sinnvoll bzw. sogar notwendig sein.

Dagegen ist bei konventionellen Druckgussverfahren, vor allem bei denen ohne Vakuumunterstützung, Vorsicht geboten. Beim Lösungsglühen mit zu hohen Temperaturen beispielsweise, neigen derart hergestellte Aluminium-Teile zum Blistern (Bläschenbildung infolge von Gaseinschlüssen).

Die Wärmebehandlung von Aluminium erfordert neben ausreichend Fachwissen auch jede Menge Erfahrung. Nur dann gelingt es in der Praxis, das in den aushärtbaren Aluminium-Legierungen steckende Potenzial zur positiven Veränderung wichtiger Parameter wirklich auszuschöpfen.

Die Wahl des Verfahrens zur Wärmebehandlung von Aluminium ist vor allem vom Legierungstyp, dem konkreten Herstellungsverfahren, dem späteren Verwendungszweck des Bauteils und den zur Verfügung stehenden Produktionsbedingungen abhängig. Im Produktionsprozess bedeutet die Durchführung einer geeigneten Wärmebehandlung bei Aluminium grundsätzlich einen erhöhten Zeit- und Kostenaufwand. Ziel sollte es deshalb immer sein, den Wärmebehandlungsprozess an die erforderlichen späteren Werkstoffeigenschaften und den genauen Verwendungszweck des Gussteils hin, exakt abzustimmen. Praktikable Methoden zur Verringerung der Kosten und des Zeitaufwandes der Wärmebehandlung von aushärtbaren Aluminium-Gusslegierungen sind im folgenden Beitrag beschrieben.